Radlerinnen und Radler können ab 15. Mai per SIMRA-APP eigene Fahrten aufzeichnen und Daten spenden

9. Mai 2023

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Ob Schüler, Pendlerinnen oder Freizeitradler – in Walldorf und Wiesloch können Radfahrer ab dem 15. Mai aktiv dazu beitragen, dass die Radinfrastruktur vor Ort besser und sicherer wird. In einer umfangreichen digitalen Datenerhebung, die bis zum 15. Oktober durchgeführt wird, sollen die eigenen Radfahrten im jeweiligen Stadtgebiet aufgezeichnet und die Daten zur Auswertung an die Stadtverwaltungen „gespendet“ werden. Gibt es Stellen, an denen ungewöhnlich viele Radler überraschend bremsen? Oder wo wird immer nur sehr langsam gefahren? Durch die Analyse der individuell erfassten Daten können die Stadtplaner und Verkehrsbehörden konkrete Schwach- und Gefahrenstellen identifizieren und passgenaue Verbesserungsvorschläge entwickeln.

Die Städte Wiesloch und Walldorf haben sich mit Unterstützung des Rhein-Neckar-Kreises und der Metropolregion Rhein-Neckar zusammengeschlossen, um ein innovatives Projekt zur digitalen Gewinnung von individuellen Radverkehrsdaten ins Leben zu rufen. Das Ziel des Projekts ist es, die Mobilitätsdaten zu nutzen, um Potenziale und Defizite in der Radinfrastruktur zu analysieren und zukünftig eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Radverkehrsmaßnahmen zu ermöglichen. So erhofft sich die Stadt Wiesloch vor allem Erkenntnisse über die Verteilung der Radfahrenden auf den möglichen Wegen von und zu den Schulen und zum Schulzentrum zu erhalten, um Verbesserungsvorschläge zum Beispiel für einen Radwegeplan zum Schulzentrum erarbeiten zu können.

Das Engagement der freiwilligen Datensammler und -sammlerinnen wird also belohnt: Je mehr Daten aufgezeichnet und gespendet werden, desto besser können die Stadtverwaltungen der beiden Kommunen danach die Radwege im Sinne der Nutzenden optimieren.

An wen richtet sich das Angebot?

Einen Großteil der Verkehrsströme in den beiden Kommunen machen die Beschäftigten der drei großen Betriebe im Wirtschaftsraum aus: Allein bis zu 31.000 Menschen pendeln täglich nach Wiesloch/Walldorf zur Arbeit – vor allem zu SAP, MLP und Heidelberger Druckmaschinen. Knapp zehn Prozent davon kommen regelmäßig mit dem Rad. Die Pendler zählen damit neben den Schülerinnen und Schülern zu den wichtigsten Nutzergruppen, die von der Erhebung profitieren. Diese werden nun auf verschiedenen Kanälen gezielt zum Mitmachen aufgerufen.
Unabhängig davon sind selbstverständlich jedoch auch jede radelnde Bürgerin und jeder radelnde Bürger dazu eingeladen, die Radverkehrsdaten-App zu nutzen und die Fahrten aufzuzeichnen.

Wie funktioniert die SimRa-App?

SimRa steht für „Sicherheit im Radverkehr“. Mit der Smartphone-App werden durch GPS-Daten Fahrtrouten aufgezeichnet. Dabei können durch die in den Smartphones enthaltenen Beschleunigungssensoren auch Gefahrensituationen durch beispielsweise plötzliches Bremsen oder Ausweichen bis hin zum Sturz ermittelt werden.

Durch die gewonnenen Fahrraddaten können Hauptverkehrsflüsse visualisiert und Gefahrenzonen in Walldorf und Wiesloch aufgezeigt werden, um gezielt Maßnahmen zu ergreifen, die bevorzugten Routen fahrradfreundlicher und sicherer gestalten zu können. Ziel des Projektes ist es so insbesondere, potenzielle Radfahrende zu erreichen, die oft aufgrund eines (berechtigten) Gefühls mangelnder Sicherheit den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad scheuen.

Wie kann ich mitmachen und meine bevorzugte Fahrradroute verbessern?

Das Prinzip ist ganz einfach: Interessierte laden sich die kostenlose SimRa-App im Google-Play-Store oder im Apple-App-Store herunter und melden sich an. Dann müssen sie die App nur noch bei jedem Losfahren starten und Sensoren zeichnen während der Fahrt die individuellen Radverkehrsdaten auf.

Nach jeder Fahrt können besondere Ereignisse auf der Karte markiert und im Anschluss daran kommentiert werden. Die Daten werden automatisch und datenschutzkonform zentral auf einem Server der Technischen Universität Berlin gesammelt und ausgewertet.

Wichtig ist zu wissen: Nur wenn der User oder die Userin die Daten jeder einzelnen Fahrt als Datenspende freigibt, werden die Daten gesammelt und ausgewertet. Um den Teilnehmenden zu jedem Zeitpunkt volle Kontrolle über ihre Daten zu geben, werden alle Daten zunächst nur lokal in der App im Smartphone erfasst. Erst im Anschluss an die Fahrt können Teilnehmende die erfassten Daten einsehen und pro Fahrt einzeln anonymisiert zum Upload freigeben. So wird sichergestellt, dass der Radler nur die Daten spendet, die er spenden möchte.

Was geschieht mit der Datenspende?

Aus Datenschutzgründen werden die durch die Nutzerinnen und Nutzer erhobenen Daten den Städten nur aggregiert zur Verfügung gestellt, wenn dort mehr als zehn Daten aufgezeichnet wurden. So können Schwarmdaten erfasst werden, die die Benutzer und ihre Daten schützen. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Fahrten aufzuzeichnen, damit die Städte Walldorf und Wiesloch diese Daten dann auch erhalten und entsprechende Rückschlüsse auf die Verkehrssituationen für Radfahrende ziehen können. Sollten mehr als 100 Fahrten erfasst werden, ist geplant, diese der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und zum Beispiel für alle Interessierten visuell auf einem Dashboard zugänglich zu machen.
Ziel des Projektes ist es, mindestens 100 aktive Teilnehmende im Wirtschaftsraum Walldorf/Wiesloch zu erreichen.

Quelle: https://www.wiesloch.de/pb/Home/Ueber+Wiesloch/radverkehrsdatenapp.html

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